Lindenhonig
Linden gehören schon immer zu den wertvolleren Trachtpflanzen und spielen im Volksgut u.a. als Gerichtslinde eine große Rolle.
Die Winterlinde Tilia cordata gilt als etwas anspruchsloser im Gegensatz zur Sommerlinde Tilia platyphyllos. Tilia ist der altrömische Namen für die Linde.
Die Sommerlinde blüht ab Anfang Juni während die Winterlinde Ende Juni bis Anfang Juli mit ihrer Blüte beginnt. Beide Lindenarten sind gute Bienenweidegehölze. Größere Bestände sind oft in größeren Städten (Berlin, Hamburg, Dresden) vorzufinden.
Damit der Nektar reichlich fliesst ist eine hohe Luftfeuchte und eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit notwendig. Die maximale Nektarabgabemenge wird nach Horn in den frühen Morgenstunden und am Abend erreicht.
Im Honig ist etwas mehr Fruchtzucker als Traubenzucker zu finden. Die natürliche Enzymaktivität kann die Mindestanforderung von 45 Units/kg sogar unterschreiten.
Im flüssigen Zustand ist Lindenhonig wasserklar bis hellgelb. Kandiert erscheint er beige, gelblich mit leichtem Grünschimmer. Das Aroma ist mentholartig - medizinisch mit adstringierendem Geschmack, weshalb ihm auch ein gewisser therapeutischer Effekt bei Erkältungskrankheiten nachgesagt wird.
Neben dem Blütenhoniganteil ist ein gewisser Anteil an Blatthonig im Lindenhonig charakteristisch. Dieser Blatthonig stammt u.a. Von der Lindenzierlaus und verleiht dem Honig eine hell- bis dunkelbraune Färbung.
Quelle: Horn, H. (2009): Trachtpflanzen und ihre Sortenhonige, Teil 5: Linde, die biene 160(5), 7-9)